Nach etwas mehr als 3 Stunden Fahrt inklusive kleiner „Stretching and Smoking Breaks“ – ja, Hamza achtet sehr auf uns und unsere Gesundheit – erreichten wir in den frühen Abendstunden des 15.12. die Pumba Safari Cottages. Hier sollten wir die nächsten 2 Nächte verbringen bei einer wunderschönen Aussicht auf der eigenen Terrasse auf den Nationalpark und seine Bewohner. Auch hatten wir hier regelmäßigen Besuch von Velvet-Monkeys, Mücken, Fledermäusen und Vögeln. Zufrieden und entspannt ließen wir den Abend mit Ziegenfleisch und Nile Special ausklingen.

Ein schnelles Frühstück am nächsten Morgen um 06:30 und schon saßen wir wieder in unserem kleinen Tourbus auf dem Weg zu unserem ersten „Game Drive“. Während dieser 3 Stunden sahen wir „Pumbas“, Elefanten, Büffel, Antilopen, ein riesiges Nilpferd an Land und den Nationalvogel Kronenkranich. Somit konnten wir schon 2 der „Big Five“ auf unserer Liste vermerken. Wir sahen auch einen Löwen, der sich allerdings aufgrund der starken Mittagshitze im hohen Gras/Gebüsch versteckt hielt, sodass wir – um ehrlich zu sein – eigentlich nur die Ohren sehen konnten. Sehr schade, aber es kommen ja noch ein paar Chancen, große Katzen zu sehen.

Wir konnten ganz nebenbei auch noch eine andere Tour beobachten – dies schien wohl ein Luxus-Pärchen zu sein. 2 Touris in 2 topmodernen Jeeps mit einer Gefolgschaft von mindestens 5 weiteren Personen. Diese Luxustour hatte sogar die „Off-Track-Genehmigung“, also die Erlaubnis die „Wege“ zu verlassen und direkt durch den Busch zu fahren – Hamza lachte, erzählte uns, dass diese Genehmigung pro Person 200$ zusätzlich kostet und winkte ab.

Gegen Ende unserer Pirschfahrt (bei der Andreas es die größte Zeit genoß im Auto zu stehen und aus der geöffneten Dachluke zu schauen, mit der Kamera im Anschlag) machten wir noch einen kurzen Stop in einem kleinen Dorf, welches direkt an einem Salz-See lag. Kurz wurden wir in den normalen Touri-Alltag zurückgeholt, denn neben einer kleinen Bude, an der Mel einen Kaffee trank, gab es noch ca. 10 weitere Stände mit dem üblichen Touri-KlimBim. Der See an sich war jedoch ein kleines Highlight, da hier hunderte Flamingos leben und sich ihr Wohnzimmer mit Büffeln teilen.

Nach einem kurzen Mittag ging es wieder in unser inzwischen geliebtes Gefährt (ein älterer Toyota Hiace) um zum Kazinga Channel zu fahren. Dort erlebten wir eine 2-stündige Bootstour mit Kapitän Dennis und einem Guide, die uns den Park von der Wasserseite aus zeigten. Wir erlebten Elefanten beim Baden etliche Hippo-Schulen und konnten sogar den Fish-Eagle bei der Jagd beobachten. In einiger Entfernung war auch ein Krokodil zu sehen, welches Andreas für einen Stamm gehalten hatte – in Bewegung sah man dann jedoch die enorme Größe des Tieres.

Zurück in den Pumba Safari Cottages bot uns unser Kellner Alfons noch einen Community-Walk an. Hier sollten wir die Möglichkeit haben auf Tuchfühlung mit den Locals zu gehen und eine. Farmer und einen Teil seiner Familie zuhause besuchen zu können. Auf dem Weg zur Farm sammelten sich Unmengen Kinder um uns herum, die vollkommen aus dem Häuschen waren, nach so langer Zeit mal wieder Touris wie uns sehen zu können. Unter lauten „Mzungu“-Rufen und vielem Lachen und etlichen Berührungen erreichten wir endlich die Farm. Mzungu bedeutet wohl soviel wie „Bleichhaut“ – soviel also zum Thema „political correctness“ in einem afrikanischen Dorf. Der Farmer zeigte uns sein Gelände wo er unter Anderem Kakao, Kaffee und Vanille anbaut. Interessant war zu erfahren, wie aufwändig vor Allem der Anbau von Vanille ist und wie wertvoll. So wertvoll, dass Pflanzen über Nacht gestohlen werden und es sich nicht lohnt Security zu engagieren, da diese den Farmer eher töten würden, weil die Vanille so viel mehr wert ist, als der Lohn, den er zahlen könnte. Nach diesen Erkenntnissen machten wir uns auf den Rückweg – der Farmer übergab uns noch einen Beutel erntefrischer, reifer Mangos.