Am nächsten Morgen wollten wir zeitig starten um noch einen Abstecher in den Yehliu Geopark zu machen. Doch leider kam keiner der angekündigten Busse. Nach knapp 2 Stunden Warten entschieden wir uns zunächst nach Ruifang zurück zu fahren. Dort halfen uns einige Einheimische und so erwischten wir letztendlich doch noch einen Bus zu unserem Zwischenziel.

Im Yehliu Geopark gab es eigentlich gar nicht so viel zu sehen – nur ein paar Steine. Allerdings hatten einige dieser Steine natürlich geschaffenen Formen, die an Tiere oder bekannte Personen erinnerten, wie bspw. der berühmte „Queens Head“. So wanderten wir durch den Park, bestaunten die Steine und erholten uns kurz bei einem eiskalten, superleckeren Mango-Smoothie.

Danach ging es für uns per Bus nach Taipei und von dort mit dem Schnellzug nach Taichung. Leider wählten wir den falschen Bahnhof für unseren Ausstieg und so dauert es doch noch ein wenig bis in unser Hotel und so wurde es bereits dunkel. Da wir wieder Pech mit Bussen hatten, nahmen wir ein Uber um zu einem Stadtpark zu gelangen, in dem eigentlich ein paar Statuen und Kunstwerke stehen sollten – nach längerer, kilometerweiter Suche zu Fuß fanden wir zumindest ein paar Statuen. Allerdings fanden wir auf unserem Weg zum Nachtmarkt – wir hatten großen Hunger – eine kleine Gasse mit unzähligen Cartoons an den Wänden. Den Abend ließen wir ausklingen auf dem Zhongxiao Road Night Market mit diversen Köstlichkeiten: Spieße mit Herz, Lunge, Leber, Fisch und unbekannten Dingen; kalter Tee, Säfte und einigen Bier.

31.05.2023:

Unser Tag startete im Hotel mit kaltem Reis, Nudeln und diversem Gemüse. Während Andreas es schmeckte, war dieser Frühstück eher nicht Mels Fall. Frisch gestärkt machten wir uns auf die Suche nach einem Bus um mit diesem zum etwa 2 Stunden entfernten Sonne-Mond-See zu fahren.

Nach etwas Trubel beim Fahrradverleih – weit und breit war zunächst niemand zu sehen – saßen wir nach einiger Zeit auf den Rädern und fuhren ein wenig um den See und bestaunten die Ruhe und die Natur. Nachdem wir die Räder wieder abgegeben hatten, erfuhren wir zunächst warum heute so eine leicht angespannte Stimmung überall herrschte. Der Taifun Mawar war auf direktem Weg nach Taiwan unterwegs, nachdem er wenige Tage zuvor mit Windgeschwindigkeiten von über 230km/h über Guam hinweg gefegt war.

Nachdem es auch hier wieder etwas schwierig für uns war, einen Bus für den Weg zurück zu finden, nahm uns unser Fahrradverleiher einfach mit seinem Auto mit zurück in die nächste Stadt. So hatten wir Gelegenheit uns näher kennenzulernen. Vor Corona war er in der Telekommunikationsbranche tätig gewesen und war viel in der Welt unterwegs. Unter Anderem kannte er Hannover und die CeBIT ziemlich gut, da er dort jedes Jahr vertreten gewesen war. Auf die Frage, inwiefern er oder andere Taiwanese Angst vor China und der angespannten Lage hätten, winkte er nur ab und meinte: „Wir haben keine Angst. Ich selber war bei unserem sehr guten Militär und wenn wir angegriffen werden sollten, dann verteidigen wir uns eben.“

Der Bus nach Taichung benötigte etwa 1 Stunde, von dort fuhren wir mit einem Superschnellzug in etwa 45min nach Kaohsiung und nahmen dort den Bus nach Kenting (etwa 2,5 h). Dort bezogen wir unser Hostelzimmer mit eigener Dachterrasse, besorgten uns wieder Köstlichkeiten auf dem Nachtmarkt (Dumplings, Knoblauch-Hühnchen, frittiertes Vanilleeis, Melonensaft, gegrillter Oktopus, Tee, Cocktail für 10€), verzockten weitere 10€ an Greifautomaten und tranken anschließend noch 4 Bier auf unserer Dachterrasse, während wir in der Ferne die Blitze und das finstere Grollen des anrückenden Taifuns wahrnahmen.