Am nächsten Morgen nahmen wir einen Bus in den Taroko-Nationalpark. Unser erster Stopp war die Tianxiang Recreation Area, von der wir uns zu Fuss weiter aufmachten um, zunächst entlang der Straße, auf den eigentlichen Wanderweg zu gelangen. Der sogenannte Baiyang Trail führte uns zunächst durch Tunnel in denen einige Fledermäuse und anderes Getier in vollkommener Dunkelheit hausten.

Danach ging es – endlich wieder an der Sonne – über kleinere Brücken und leicht ansteigende Wanderwege weiter in Richtung des eigentlichen Hauptziels dieser Tour, der Baiyang Trail Shuilian Cave. Zumindest solange, bis wir plötzlich vor einem abgesperrten Tunnel standen und den Weg nicht weiter gehen konnten. Also mussten wir – nach nicht einmal der Hälfte der Strecke – leider umkehren. Auf dem Weg trafen wir noch einen älteren Herren mit 2 Krücken, der auf der Straße saß um wieder zu Kräften zu kommen. Er wollte sich von uns nicht helfen lassen, war aber sehr an uns interessiert und so redeten wir etwa 30min mit ihm und seiner Begleitung.

Nachdem Mel sich eine Lunchbox mit Dumplings organisiert hatte, mussten wir schon wieder in einen Bus springen, da mal wieder die Zeit etwas knapp bemessen war. Zurück ging es durch den Tunnel of Nine Turns zum Yanzikou Trail, den wir noch entlang „wanderten“ – es war eine asphaltierte Straße mit Unmengen einheimischer Touristen. Der Weg war nicht weit und viel uns nicht schwer, sodass wir flink schon wieder im nächsten Bus saßen.

Nach einem unfreiwillig, freiwilligen Zwischenstopp auf einem Parkplatz um einen entfernten Schrein zu fotografieren, warten in Sonnenhitze und etlichen Umwegen, da kein direkter Bus zur Verfügung stand, erreichten wir endlich das Taroko National Park Visitor Center und nach relativ kurzem Fußmarsch den Shakadang Trail. Diesem Wanderweg folgten wir bis zum Ende, stärkten uns etwa auf der Hälfte mit einheimischen Säften von Ständen und erreichten pünktlich zum letzten Bus wieder das Visitor Center (Hin und Zurück etwa 11 Kilometer in 2 Stunden).

In Hualien holten wir rasch unser Gepäck aus dem Hostel und aßen am Bahnhof noch schnell eine Kleinigkeit, bevor wir den Zug nach Ruifang bestiegen.

Etwa 2 Stunden später checkten wir in unserem Hostel ein und wollten noch etwas das Viertel erkunden. Nach einigen lustigen Automaten und etwas Bubble Tea dürstete es uns nun noch nach einem Schlummertrunk – wir hatten jeder Lust auf ein(!!!) Bier. Auf der Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit fanden wir eine Art kleines Restaurant voller Einheimischer und einem Kühlschrank für Bier. Wir fragten also, ob wir 2 Bier kaufen dürften … und dann begann der Anfang vom Ende.

Der Tisch mit den zuvor genannten Einheimischen war besetzt mit Taiwanesen, Koreanern und Vietnamesen – wir wurden sofort an den Tisch gezerrt und verbrachten die nächsten 4 Stunden mit allen Anwesenden. Es wurde sehr viel gelacht, geredet und gegessen. Da wir eingeladen worden waren, wäre es unhöflich gewesen, etwas abzulehnen und so exten wir ein Bier nach dem anderen, probierten jedes Gericht. Es gab unter anderem Hühnerfüsse, Schnecken, Muscheln für die „Standfestigkeit“ (Andreas wurde explizit gewarnt, mehr als Eine zu essen), undefinierbare Dinge und das auftischen nahm den ganzen Abend kein Ende. Tatsächlich probierten wir nach gefühlt 20 Bier auch eine Art asiatischer Droge: die Betelnuss … wovon, zumindest Andreas, besser die Finger gelassen hätte. Einige Erinnerungen sind etwas verschwommen und der nächste Tag wurde interessant.

Zum Abschied wurden wir noch bis zur Hosteltür eskortiert und bekamen noch eine riesige Plastiktüte voller Essen von einem Essensstand geschenkt, der auf dem Weg lag.