Die kommenden 2 Tage sollten Alles in Allem doch recht ruhig und ereignislos bleiben. So blieb uns etwas Zeit um Ruhe und Kraft zu tanken, vor dem was danach folgen sollte. Wir starteten unsere Tour nach einem ausgiebigen Frühstück gegen 09 Uhr. Nach etwas über einer Stunde Fahrt brach in unserem Gefährt plötzlich leicht Hektik aus – Ahmad hatte bemerkt, dass er sein Portemonnaie mit sämtlichen Dokumenten im Hotel vergessen hatte. Nach kurzem Telefonat wurden Mudassir und wir an einer kleinen Raststätte abgesetzt, Ahmad fuhr zurück um seine Dokumente abzuholen. Während wir auf ihn warteten, tranken wir Tee und Kaffee und redeten über alles, was uns so einfiel.
Nachdem Ahmad uns wieder eingesammelt hatte führte uns unser Weg ins Ghizertal durch Gilgit, sozusagen der Hauptstadt des Nordens. Obwohl es sich doch eher um eine Kleinstadt handelt, herrschte hier ein geschäftiges Treiben, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt hatten. Die Straßen waren voller Menschen, Autos, Kutschen und Motorrädern, dem wohl beliebtesten Transportmittel Pakistans. Ebenfalls passierten wir etwa in der Stadtmitte ein etwas seltsames Monument – auf einem Podest war ein indischer Hubschrauber ausgestellt. Um diesen Hubschrauber ranken sich einige Geschichten, letztendlich soll er sich wohl aber auf einem Spionageflug befunden haben, landete nahe der Grenze und wurde von pakistanischen Soldaten erbeutet.
Unser nächster Stopp war ein Imbiss direkt am Fluss. So kamen wir in den Genuss zweier fangfrischer (frittierter) Forellen. Serviert wurden diese mit selbst gemachten Pommes und natürlich Chillisoße. Alles zusammen für umgerechnet nur etwa 10 EUR (2000 PKR). Nach dieser Stärkung erkundeten wir das Ghizer Valley, welches von Bergen umringt und Flüssen und grünen Landschaften durchzogen war. Hängebrücken waren auch hier nicht wegzudenkende Verkehrswege in den Tälern und so blieben Stopps an schwingenden Hängebrücken, die auch von Fahrzeugen genutzt werden, nicht aus. Unterwegs probierten wir noch rohe Mandeln samt Schale, die unerwartet lecker schmeckten. Geschmacklich erinnerten sie uns an Stachelbeeren.
Gegen Abend kamen wir im Ghizer Blossom Inn in Gupis an. Während sich Andreas mit indischen Filmen die Wartezeit bis zum Abendessen vertrieb, verschlechterte sich Melanie’s Laune zusehends, als das Gepäck mit ihrem geliebten Kaffeepulver im Auto vergessen wurde. Gegen 19:30 Uhr gab es endlich Abendessen, welches leider (zum ersten und letzten Mal in diesem Urlaub) eher ernüchternd war.
Der nächste Tag sollte uns in das Phander Valley führen, welches gefühlt noch ein wenig grüner, als das tags zuvor besuchte Ghizer Valley war. Doch zuvor lernten wir beim Frühstück noch kurz ein Pärchen aus Nordamerika kennen. Auch diese beiden Reisenden konnten uns unzählige Erzählungen über die unendliche Gastfreundschaft der pakistanischen Bevölkerung berichten. Nach einem langen Tag im Auto erreichten wir abends unser Hotel in Gilgit – das Canopy Nexus. Hier stärkten wir uns noch am Buffett, genoßen die Aussicht am Feuer über den Fluss, hatten noch ein kleines Fotoshooting mit dem Hotelmanager und gingen anschließend zeitig zu Bett – zumindest schlief Melanie sehr schnell ein, während Andreas wieder einmal den Fernseher nicht ausschalten konnte, nachdem er indische Filme entdeckt hatte.
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