Noch ziemlich verschlafen wachten wir am Morgen des 16.09. in unserem Bett auf. Ein Blick aus dem Fenster ließ uns nichts Gutes erahnen, da es ziemlich stürmisch war. Aber bisher hatten wir bei unseren Reisen ja meistens Glück und so begaben wir uns zunächst zum Frühstück. Es gab Käse-Omelett mit Toast und frischem Kaffee – so konnte der Tag beginnen.
Wie bereits erwähnt, waren wir am Vortag leider etwas zu spät gewesen für den Tafelberg und nun saßen uns schon wieder Zeit und Wetter im Nacken. Wir hatten nur noch 30min Zeit um zu unserer Autovermietung in 15km Entfernung zu gelangen um unseren neuen, treuen Begleiter abzuholen. Glücklicherweise kann man sich in Südafrika sehr gut auf Uber und Bolt verlassen und so gelang uns zumindest dieser erste Trick des Tages.
Wir hatten uns wieder für einen Toyota RAV4 entschieden, welcher uns schon in Kenia treue Dienste geleistet hatte. Diesmal jedoch erhielten wir ein neues Modell, vollgestopft mit Technik.
Wir prüften online noch einmal das Wetter und den Status des Tafelbergs – als ob ein einzelner Blick gen Berg nicht schon gereicht hätte. Leider mussten wir diesen Punkt nun endgültig von der Liste streichen: zu kalt, null Sicht und zu starker Wind … der Tafelberg blieb an diesem Tag gesperrt und so starteten wir etwas enttäuscht in Richtung Süden.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Unser erster Halt fand in Muizenberg statt. Ein kleiner Ort mit ein paar bunten Hütten am Strand, einem Bahnhof und voller Surfer. So konnten wir den Atlantik und die Sonne genießen, während wir einen Kaffee tranken und die Surfer beobachteten.
Doch Muizenberg war nicht unser eigentliches Ziel und so zog es uns bald wieder auf die Straße. Tatsächlich war der Verkehr in Südafrika um einiges angenehmer, als es in Kenia der Fall gewesen war. Super ausgebaute Straßen und relativ vernünftige Verkehrsteilnehmer ließen uns dann auch recht schnell unser Ziel erreichen.
Die Aussicht am Kap der Guten Hoffnungen war atemberaubend. Bereits nach Einfahrt in den Nationalpark sah man links und rechts der Straße einige Tiere in der Landschaft umherstreifen. Außer uns waren kaum weitere Fahrzeuge bzw. Besucher in der kargen, fast marsähnlichen Landschaft zu sehen.
Die Eintrittspreise für uns beide waren mit 380 Rand (ca. 22 €) noch recht human – für unser Abendessen zuvor hatten wir mit allem Drum und Dran 900 Rand bezahlt. Ein Highlight, mit dem wir nicht gerechnet hatten, waren 2 Strauße die vollkommen unerwartet neben der Straße auftauchten. Diese beiden hatten echt die Ruhe weg und ließen sich weder durch uns, noch unser weißes Geschoss beeindrucken.
Nachdem Andreas noch ein wenig am Kap über Steine, oder besser gesagt: Felsen geklettert war um für Fotos näher ans Wasser zu gelangen, machten wir uns auf den Weg bergauf, um auch noch den Leuchtturm auf dem Kap-Felsen in Augenschein zu nehmen.
Der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms war schnell erreicht. Für die Seilbahn, die zum Turm hinaufführte, wurden für uns beide weitere 150 Rand fällig. Der Ausblick war gut, die Sonne wärmte uns und so störten uns die doch recht vielen anderen Touristen nicht wirklich. Wo auch immer diese ganzen Menschen auf einmal hergekommen waren.
Mit Frack am Strand
Nach diesem Erlebnis fuhren wir wieder grob in Richtung Muizenberg zurück um einen Stop an einem ganz besonderen Strand in Simon’s Town einzulegen, an dem es ganz besondere Sonnenliebhaber geben sollte.
Kaum angekommen wurde Andreas auf dem Parkplatz mal wieder von einem seiner vielen „Brüder“ angesprochen. Er hatte am Handgelenk von Andreas die tansanischen Nationalfarben erspäht und so kam es wieder zu einem angeregten Gespräch … auf dem Rückweg vom Strand sollte sich noch ein längeres Gespräch ergeben.
Bevor wir den Strand erreichten, stellte sich uns ein dreistes Kassenhäuschen in den Weg. Tatsächlich war dieser Strandabschnitt ein Nationalpark. Also warfen wir weitere 340 Rand in den Topf um passieren zu können.
Die Zeit am Strand war wunderschön. Die Sonne schien, es waren nicht zuviele Leute anwesend und die Strandbewohner waren einfach putzig anzuschauen.
Nachdem wir uns von den Frackträgern und Andreas‘ tansanischen Bruder verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg nach Gansbaai. Dort wollten wir die Nacht verbringen, bevor es am nächsten Tag zum nächsten Highlight kommen sollte.
Die Fahrt nach Gansbaai verlief … ok. Eine längere Baustelle und eintretende Dunkelheit ließen bei Mel wieder ein wenig die Nerven blank liegen. Den Abend ließen wir mit trockenen Brötchen, Krakauern (hier „smoked russians“) und „Käse“ ausklingen. Leider hatte außer einem Mini-Markt bereits alles geschlossen.
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