Der Morgen des 22.09.2021 begann nicht all zu freundlich. Während Andreas noch den halben Tag mit Magenkrämpfen zu kämpfen hatte, wurde Mel bei ihrer morgendlichen Zigarette von sieben Hühnern „attackiert“. Diese machten selbst vor den 3 heimischen Hunden nicht halt, welche ihrerseits einen großen Bogen um diese Hühner machten.
Wir ließen es also, entgegen unseres strikten Zeitplans, etwas ruhiger angehen – was uns später noch etwas zum Verhängnis werden sollte.
Mel fuhr an diesem Morgen, an einer Tankstelle machten wir später halt um ein spätes „Frühstück“ zu genießen. Es gab eine Art Toastburger und eine „Russian Roll“ (eine Art Hot-Dog, geschmacklich bei einer leicht geräucherten Bockwurst mit viel Ketchup).
Auf unserem weiteren Weg zur Witsieshoek Mountain Lodge benutzten wir auch wieder die Autobahn (N3). Leider blitzte es plötzlich – aufgrund des Schilderwaldes waren wir uns keiner Schuld bewusst. Im Nachhinein betrachtet waren es entweder 10 oder 30km/h zu viel. Wir werden sehen, was daraus wird.
Um genau zu sein, waren wir auch nicht zu der Lodge unterwegs gewesen, sondern zum Parkplatz des Sentinel Trail. Um zu diesem zu gelangen musste man ca. 2km vor der Lodge abbiegen, um noch weitere 7km bis zum Parkplatz zurückzulegen. Und genau an dieser Abzweigung standen wir nun. Ein Weg, wie ihn keine Internetrecherche ausreichend beschrieben hatte. Andreas unternahm noch 2 Versuche – doch durchdrehende Reifen und die Gegebenheiten ließen uns hier scheitern (um diese Geröllpiste erfolgreich zu meistern, braucht man unbedingt echte 4×4 und Minimum 30cm Bodenfreiheit).
Also fuhren wir zur Lodge um in Erfahrung zu bringen, ob es hier eventuell eine Art Shuttle zum Parkplatz gäbe. Einen solchen Shuttleservice gab es in der Tat. Nur leider war es bereits 12:30Uhr und aufgrund der Sicherheit auf dem „Wanderweg“ war es niemandem erlaubt die Tour nach 11, maximal 12Uhr zu beginnen.
Ernüchterung machte sich in unseren Gesichtern breit, da nun unser gesamter Zeitplan für den restlichen Urlaub durcheinander gewirbelt wurde – komplett. Im Auto entfachte eine längere, hitzige Diskussion, was wir nun tun sollten. Nach einer Stunde „siegte“ Optimismus über Vernunft – was im weiteren Verlauf der Reise noch zu kleineren Problemen führen sollte.
Wir buchten also eine Nacht in der Lodge, im billigsten Backpacker-„Zimmer“ (60€, Gemeinschaftsunterkunft, eine Art Barracke abseits der Hauptgebäude). Wir waren die einzigen Personen in dieser Barracke und es lief kein Wasser. Nachdem wir alles versucht hatten die Aushilfsklempner zu spielen, ging Andreas zur Rezeption um über das Problem zu berichten. Nach 10min kehrte er zurück – mit einem kostenfreien Upgrade in ein Standardzimmer.
Um noch etwas vom Tag zu genießen, entschieden wir uns noch einen kleinen Wanderweg zu nehmen, der uns zu 2 Wasserfällen führen sollte – den Mahai Falls. Das Wetter war gut, die Sonne schien und unsere Laune hatte sich wieder gebessert, als wir aufbrachen.
Der Weg war gut zu gehen und so erreichten wir recht schnell die Wasserfälle. Diese führten leider nicht sonderlich viel Wasser. Es war eher ein kleines Rinnsal. Da wir, wie immer, neugierig waren, gingen wir nicht denselben Weg zurück, sondern folgten dem Pfad – Maps.me bestätigte uns, dass es sich um einen Rundweg handeln würde.
Unser Weg führte uns an Felsformationen vorbei, durch ein kleines Wäldchen und 2mal mussten wir einen Flusslauf überqueren. Weit und breit waren wir die einzigen Menschen und so blieb etwas Zeit, dass Andreas endlich einmal die Drohne starten konnte, die er schon den ganzen Urlaub über mit sich herumschleppte.
Nachdem wir einen falschen Abzweig genommen hatten und uns wieder einmal in leichte Gefahr begeben hatten, weil wir meinten Bergziegen zu sein, entschieden wir uns dazu den ganzen Weg, den wir gekommen waren wieder zurück zu gehen. So wurde aus der kleinen Wanderung doch etwas mehr. Wir erreichten etwas erschöpft die Lodge erst wieder kurz nachdem die Sonne untergegangen war. Im Restaurant ließen wir den Abend ausklingen, am nächsten Morgen sollten wir 6Uhr vom Shuttle zum besagten Parkplatz gebracht werden.
Sehen wir hier etwa Verzweiflung?
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