Nachdem wir ausgeschlafen hatten, machten wir uns auf zu unserem nächsten Abenteuer. Gegen 08:30 Uhr trafen wir bei Marine Dynamics ein. An der Rezeption fiel auf, dass Mel durch ihre Prüfung gefallen war – Lesen gehört nicht zu ihren Stärken und so hatte sie „Tauchen mit dem weißen Hai“ für Südafrikaner gebucht. Also musste noch einmal etwas extra bezahlt werden, da wir immer noch deutsche Staatsbürger waren und bei dieser Gelegenheit musste noch ein Ticket für Andreas nachgekauft werden.
Nach einem kurzen Briefing und einem delikaten Snack ging es schon zum Boot und nach 15 Minuten waren wir am Ziel. Alle Teilnehmer zogen ihren Neoprenanzug an – auch Andreas. Mel fragte sich ganz besorgt „Was tut er da eigentlich?“. Nachdem die erste Gruppe ca. 30 Minuten die Haie bestaunen konnte, durfte Gruppe zwei mit Mel und Andreas in den Käfig.
Prüfung 1 – Lebendige Köder
Andreas, der nicht im Zeichen des Poseidon geboren ist, stürzte sich auch ins Wasser. Mel staunte nicht schlecht und hoffte, dass Andreas nicht ertrinkt. Wagemutig tauchte er unter Wasser und filmte die Haie. Leider wurden seit 3 Monaten keine weißen Haie gesehen, so dass wir „nur“ ca. 2-3m große Copper-Haie sahen. Die Wassertemperatur von 15 Grad fiel uns kaum auf – vor allem nicht als einer der Haie direkt vor uns seinen Köder schnappte. Hierbei war sehr hilfreich, dass Mel Andreas immer mal wieder darauf hinwies, seine Körperteile innerhalb des Käfigs zu belassen. Nach 30 Minuten war das kleine Abenteuer vorbei und um uns aufzuwärmen bekamen wir noch eine warme Suppe. Wer Interesse an den Erzählungen zur kleinen Zwischenprüfung an Bord hat, wendet sich vertrauensvoll an uns.
Prüfung 2 – Need for Speed
Andreas wurde gezwungen, sich mal wieder hinter das Lenkrad zu klemmen. Die erste Aufregung war schnell verflogen, so dass wir nach kurzer Zeit über die Straßen flogen und eher als gedacht am nächsten Zielort ankamen. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es tatsächlich viele Blitzer in Südafrika gibt. In Südafrika wird nicht geblitzt, sondern gefilmt und die Blitzer sehen alle anders aus. Lassen wir uns überraschen, wie viel wir für den Raser Andreas bezahlen müssen.
Angekommen am Kap Agulhas ging es zunächst die Küste entlang zum Monument, welches das Zusammenfließen von Atlantik und Indischem Ozean symbolisiert. Anschließend legten wir noch einen kurzen Stopp am Wrack der Meishu Maru ein. … Aus kurz wurde ein langer Stopp, weil wir uns noch gute 40 Minuten mit einem südafrikanischen Pärchen quatschten. Sie hatten zig Vorschläge was wir uns alles noch ansehen müssten – den Dwesa Park, das Valley of Desolution, St. Lucia, und vieles mehr. Danach sind wir noch einmal zum Leuchtturm, von welchem aus man Wale beobachten können soll – Wir sahen an diesem Tag leider keine.
Prüfung 3 – Der Fleischberg
Weiter ging es nach Mossel Bay. Unser Zimmervermieter hatte uns zum Abendbrot das Big Daddy empfohlen. Hier war der Name Programm. Wie immer waren bei Andreas die Augen größer als der Appetit und er bestellte den Moers Daddy Burger. Die Kellnerin lachte schon bei der Bestellung hämisch und versprach eine besondere Überraschung. Ihr Lachen wurde noch breiter, als sie Andreas‘ Gesicht sah, während sie den Burger servierte. Andreas hat nicht den ganzen Burger geschafft, wurde aber trotzdem von der Kellnerin gelobt. Zur Belohnung durften wir ein Bier mit nach draußen schmuggeln. Alkohol ist in Südafrika wegen CoVID zu einer Art Dealerware geworden. Im Supermarkt darf kein Alkohol verkauft werden und die Liquor Shops haben nur ein paar Stunden wochentags geöffnet. Vollgefressen fielen wir nach diesem aufregenden Tag ins Bett.
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