Fast pünktlich um 09 Uhr wurden wir am nächsten Tag von Kessy Brothers mit all unserem Gepäck an der Unterkunft abgeholt. Angekommen im Büro, mussten wir noch Plastikflaschen und ein paar Energiesnacks kaufen (im Kilimandscharo Nationalpark sind Einweg-Plastikflaschen verboten). Wir besorgten noch eine SIM-Karte um vielleicht unterwegs ein wenig Internet zu haben (in Tansania war das mit der SIM mal zur Abwechslung recht einfach – Pass und Fingerabdrücke reichten) und probierten die geliehenen Sachen für die Tour aus – Winterjacke, Skimaske, etc. Mel lieh sich noch Wanderschuhe aus, da ihre eigenen aus Deutschland mitgebrachten inzwischen undicht waren. So bestiegen wir mit erleichtertem eigenem, aber erweitertem Gepäck (den Großteil unserer Sachen ließen wir im Büro zurück – irgendwer muss den Krempel ja auch auf den Berg schleppen) unser kleines Shuttle für die ca. einstündige Fahrt zum Start unserer Bergtour. Unterwegs wurde noch Proviant und ein Gastank für den Gaskocher gekauft. Am Startpunkt angekommen lernten wir auch schon unsere beiden Guides Stewart und Genes kennen, sowie einen kleinen Teil unseres Teams. Ausgestattet mit einer Lunchbox und ausreichend Wasser konnten wir gegen 13:10 Uhr unseren Aufstieg beginnen.
Tag 1 – Zur Mandara Hütte – Der Aufstieg beginnt
Voller Energie und Elan starteten wir nun also unser Abenteuer bei exakt 1700 Höhenmetern. So im Nachhinein stellt man sich schon die Frage: wie kommen 2 untrainierte Durchschnitts-Mitteleuropäer aus dem Flachland überhaupt auf die Idee, den Versuch zu wagen, einen knapp 6000m hohen Berg besteigen zu wollen? Diese Frage wird wohl ohne eine Antwort bleiben müssen und sie war auch vollkommen bedeutungslos, während wir unsere ersten Kilometer durch tropischen Regenwald gingen. Unser Assistant-Guide Genes (55 Jahre alt und irgendwie an sich eine seltsam-lustige Type) ging an diesem Tag voran und schwörte uns schon einmal auf das Motto der kommenden Tage ein: „Pole Pole“. Dies ist Suaheli und bedeutet soviel wie „langsam, langsam“. Dieses Motto sollte uns während der nächsten Tage fast komplett durchgängig bei all unseren Aktivitäten begleiten – egal ob gehen, essen oder trinken – die Tansanier sind nunmal ein gemütliches Völkchen.
Der Weg an sich war eigentlich gut zu gehen. Die konstante Steigung war gut auszuhalten und wurde nur stellenweise steiler und steinig – durch das feucht-heiße Klima waren die Steine stellenweise sehr rutschig (und wir sehr schwitzig) und man musste genau schauen, wo man hintritt. Ein Blick auf den Vordermann und die Benutzung der geliehenen Wanderstöcke waren gute Hilfen, um zwar langsam (Pole Pole) aber stetig voranzukommen.
Auf ca. der Hälfte der anstehenden Tagesetappe, machten wir eine Pause um etwas Energie zu tanken, Wasser zu trinken und unsere Lunchboxen zu erleichtern, was auch insgesamt unsere eigenen Rucksäcke erleichterte – jeder Schluck Wasser waren ein paar Gramm weniger, die wir tragen mussten. Aber, was jammern wir hier? Den wohl größten Respekt haben unsere Porter (Träger) verdient, die während der 5-tägigen Tour die komplette Ausrüstung und Nahrung für 12 Personen (ja, 2 Kaputte wollen auf den Berg und urplötzlich werden 10 weitere Personen mit in die Sache verwickelt) den Berg hinauftragen würden und den gesammelten Abfall und Ausrüstung am Ende auch wieder hinunter. Diese Träger überholten uns immer wieder mit einer Leichtigkeit und Geschwindigkeit, dass uns Hören und Sehen vergingen. Während des Überholens hatten sie immer noch ein freundliches „Jambo“ (Hallo) und „Pole Pole“ auf den Lippen und waren auch schon wieder weitergezogen.
So erreichten wir nach knapp 4 Stunden, 8km und etwas mehr als 1000 Höhenmetern die Mandara Hütte bei 2720m. Unser Chef-Guide Stewart zeigte uns unsere einfache Hütte für die erste Nacht, Waiter Tumain (kurz Tuma) brachte 2 Plastikschüsseln mit warmen Wasser zum erfrischen und kurz darauf kam schon einer unserer Porter (Emanuel) um unsere Sachen in die Hütte zu bringen. Die folgenden Nächte würden wir alle auf die mehr oder weniger gleiche Art und Weise verbringen – einfache Holzhütten mit dünner „Matratze“ und Schlafsack, keine Duschen und nur einfache Toiletten. Etwas verwundert waren wir nur darüber, dass es überall Licht und Strom gab um beispielsweise die Handys zu laden – den Solarkollektoren und einer Unzahl an Akkus in jedem Camp sei an dieser Stelle gedankt. So genossen wir die Aussicht und bemerkten, wie die tägliche Routine sein würde: gehen, ankommen, erfrischen, Tee und Kaffee, auf das Essen warten, schlafen gehen. Und Essen würde es auf dieser Tour mehr als genug geben, wie sich heute und in den nächsten Tagen zeigen sollte.
Tag 2 – Zur Horombo Hütte – Der Nebel des Grauens
Am Morgen des zweiten Tages sollten wir um 7 Uhr mit Kaffee geweckt werden, doch wir waren bereits seit ca. 06:30 wach. Tuma brachte wieder die 2 Wasserschüsseln und ein Stück Seife, sowie Tee und löslichen Kaffee. Zum Frühstück gab es auch wieder „Kraftfutter“. Neben Früchten, Ei, Eierkuchen und dem bereits bekannten, süßen Toast, gab es noch einen großen Topf mit grauem, halbschleimigen Inhalt komplett ohne Geschmack – man nannte es hier Porridge. Diese Köstlichkeit gab es übrigens jeden Morgen … wir haben es nie geschafft, den Topf zu leeren. Für den Toast gab es noch Marmelade und Erdnussbutter. Da wir beides an diesem Morgen jedoch nicht benötigten, sahen wir diese Gefäße nie wieder.
So begann unser heutiger „Wandertag“ – mit neu befüllten Vorräten im Rucksack – um 08:15, nachdem erstmalig unsere Sauerstoffsättigung im Blut gemessen worden war. Das Gerät zeigte 98% an, alles in Ordnung. Unser Chef-Guide war zufrieden und so konnte die Notfall-Sauerstoffflasche eingepackt bleiben. Stewart führte heute die Gruppe an und machte mit uns einen kleinen Umweg, um uns den nahegelegenen Maundi Krater zu zeigen, ebenfalls ein erloschener Vulkan. Kurz nach der Kraterbesichtigung und -durchquerung, gab es auf dieser Tour die erste und letzte Ermahnung von Stewart, weil Andreas neben seinen persönlichen Dingen noch 3 unserer 4 vollen Wasserflaschen im Rucksack hatte und die Lunchboxen für beide (Stewart wollte Andreas den Rucksack reichen und brach beim Anheben fast ab). Eine Lösung musste her, also ging eine Wasserflasche an Mel und Stewart trug nun unser beider Mittag.
Maundi Krater. Der kleine, weiße Schneestreifen im Hintergrund ist unser Ziel
Landschaftlich und wettertechnisch fing dieser Tag wunderbar an. Es war trocken und angenehm warm und der Regenwald wich schon nach kurzer Zeit einer leichten Wald- und Wiesenlandschaft. Wieder gingen wir „Pole Pole“ in Richtung Gipfel voran und je weiter wir vorankamen, umso deutlicher konnte man die Auswirkungen der schweren Brände erkennen, die hier im Oktober 2020 für ca. einen Monat gewütet hatten. Umso schöner war es aber auch zu sehen, dass nicht alles verbrannt war und die Asche der verbrannten Pflanzen ein wunderbarer Dünger für neues Leben war. Besonders in unseren Trinkpausen, sahen wir immer wieder junges Grün, welches durch die grauschwarze Asche sprießte.
Gegen 13Uhr machten wir eine halbe Stunde Rast neben riesigen Raben um die Lunchpakete zu vernichten und wieder etwas Gewicht vom Rücken und den Schultern in den Magen zu verlagern. Schon kurz vor unserer Pause hatte das Wetter begonnen sich leicht zu verschlechtern und so zogen wir nach der Rast weiter durch dichten Nebel bzw. durch die Wolken, um noch schlechterem Wetter zu entgehen (in den Wolken ist es auch so schon feucht genug).
Kurz vor unserem Ziel, der Horombo Hütte, lichtete sich der Nebel, die Sonne brannte uns wieder ins Gesicht und wir sahen das Camp in wenigen hundert Metern Entfernung vor uns liegen, wo Sekunden zuvor noch nichts zu sehen gewesen war. Glücklich, aber dennoch etwas erschöpft erreichten wir unser Ziel an diesem Tag nach 7 Stunden (inklusive Pausen), 11km und weiteren 1000 Höhenmetern. Nun waren wir schon bei 3720 Höhenmetern angekommen und man begann tatsächlich einen leichten Unterschied zu merken, was den Sauerstoffgehalt betraf. Weil dieses mittlere Camp schon relativ voll war, mussten wir uns die kleine Hütte mit zwei Indern teilen, die inzwischen in Nigeria leben und absolut null auf diese Tour vorbereitet waren. Unsere anfänglichen Bedenken bezüglich des Teilens wichen schnell interessanten Gesprächen – das Teilen sollte auch nur für eine Nacht sein, da wir zeitig am nächsten Morgen aufbrechen sollten, während die Inder und gefühlt 99% der restlichen Touristen hier oben eine weitere Nacht verbringen würden um zu akklimatisieren. Schon ein irgendwie seltsames Gefühl, wenn alle Anderen die 6-Tage-Tour mit Akklimatisierung wählen und nur 2 bekloppte Deutsche in 5 Tagen auf den Gipfel wollen.
Nach dem erneut zu üppigem Abendessen (davon wären auch 4 Personen satt geworden – zum Glück wurde nie etwas weggeworfen, es fanden sich in den Camps immer noch ein paar hungrige Münder) schwatzten wir noch etwas mit Stewart und Tuma mochte uns offenbar sehr – mit ihm verbrachten wir die nächsten Tage fast die meiste Zeit in den Camps uns redeten am meisten mit ihm – er begann uns ein paar Brocken Suaheli beizubringen. Karibu. Asante sana.
Tuma und wir
Tag 3 – Zur Kibo Hütte – Eine Wüste ganz weit oben
Nachdem es am gestrigen Abend nicht mehr aufgehört hatte zu regnen, begrüßte uns Tag 3 mit Sonnenstrahlen aber dennoch sehr frisch. Nach dem sehr guten Frühstück – „Porridge“ gab es auch wieder in rauen Mengen – brachen wir mit frischen Vorräten im Rucksack um 08:42 zur dritten Etappe auf. Zuvor hatte Stewart wieder unseren Sauerstoffwert gemessen, der im Vergleich zum Vorabend wieder von ca. 87% auf 92% angestiegen war – super Werte. Da fällt uns ein: entschuldigt teilweise die Qualität der Bilder – aufgrund des Gewichts hatte sich Andreas schweren Herzens im letzten Moment entschieden die Spiegelreflexkamera im Tal zurückzulassen.
Dieser Tag führte uns durch eine karge, felsige Landschaft – die alpine Wüste. Vor plötzlichen Wetteränderungen waren wir bereits gewarnt worden und wir trugen bereits zwei bis drei Schichten Sachen um uns trotz der Bewegung warmzuhalten. Insbesondere während der Pausen merkte man doch, dass hier ein anderes Klima herrscht und man schneller auskühlt, als man Porridge sagen kann. So verwunderte es auch nicht, als es während unserer Lunchbox-Mittagspause begann zu regnen und leicht zu hageln. Zu viert suchten wir Schutz in einem Felsenfeld.
Nachdem der Hagel nachgelassen hatte, gingen wir weiter und erreichten schließlich nach 6 Stunden, 9km und, ihr ahnt es bereits, weiteren 1000 Höhenmetern die Kibo Hütte bei 4720 Höhenmetern. Unser Ziel kam immer näher, „nur noch“ 6km und weitere fast 1200 Höhenmeter trennten uns nun noch vom Gipfel des Kilimandscharo.
Die Kibo Hüte war die einfachste Unterkunft bisher – nur noch ein Plumpsklo (ein Loch im Boden an einem Hang) standen zur Verfügung und es gab keine Möglichkeit mehr sich zu erfrischen oder Zähne zu putzen. Das Abendessen wurde nicht mehr in einer gemeinsamen Hütte serviert, sondern direkt neben unseren einfachen Betten. Zum ersten Mal auf dieser Tour haben wir alles aufgegessen, unser Appetit war an diesem Abend sehr groß, was Stewart, Genes und Tuma für ein sehr gutes Zeichen hielten – die meisten Menschen verlieren auf dieser Höhe ihren Appetit, oder müssen sich permanent übergeben. Die allabendliche Sauerstoffmessung musste allerdings ausfallen, da Stewart das Gerät nach der morgendlichen Messung aus der Hose in die „Toilette“ gefallen war … shit happens.
Die Sonne war inzwischen zurückgekehrt und uns bot sich eine tolle Aussicht – leider konnten wir diese nicht lange genießen. Um 18:30 gingen wir ins Bett, da wir um 23 Uhr geweckt werden sollten, um die letzte Etappe zum Gipfel in Angriff zu nehmen.
Tag 4 – Zum Uhuru Peak – Dieser Weg wird kein leichter sein …
Das Handy kapituliert – viel sieht man eh nicht um diese Uhrzeit
Es war 23 Uhr am 06.01.2021 und die Wecker rissen uns aus dem Halbschlaf. Keine 10 Sekunden später klopfte es an der Tür – Tuma stand davor, wie immer mit guter Laune und einem dicken Lächeln im Gesicht. Er brachte uns Tee und Instantkaffee und ein paar Kekse – unser Frühstück und die einzige Nahrung für die nächsten 12 Stunden. Als wir pünktlich um 0 Uhr am 07.01. aufbrachen war es stockdunkel und kalt – ohne den fahlen Schein unserer Stirnlampen, hätten wir die eigene Hand nicht vor unseren Augen gesehen. Wir brachen im engen Gänsemarsch in die Dunkelheit auf – diese Etappe würde die bisher steilste werden, vielleicht war es ganz gut, dass man nicht alles sehen konnte.
Stellenweise mussten wir klettern, während wir uns voran bewegten – ohne die Wanderstöcke, die auch für besseren Halt sorgten, hätten wir in diesem Gelände wohl keine großen Chancen gehabt. Mel hatte seit dem Aufstehen leichte Magenbeschwerden, auch bei Andreas grummelte es gewaltig. Immer wieder mussten wir kurze Pausen machen um einen kleinen Schluck scharfen Ingwer-Tee zu trinken, den Stewart in weiser Voraussicht dabei hatte – er kennt sich hier einfach perfekt aus.
Der steile Aufstieg entlang einer Steilwand im Zick-Zack schien kein Ende zu nehmen. Ohne ein Ziel zu sehen und mit zunehmender Kälte (je höher, desto kälter und die Tiefsttemperaturen werden erst zwischen 03 und 06 Uhr morgens erreicht) schwand langsam aber sicher ein wenig unsere Motivation. Irgendwann war ein Tiefpunkt erreicht – Andreas Stirnlampe versagte den Dienst und er sah kaum noch etwas, Mel hatte das Gefühl, die kleine Gruppe auszubremsen und es floßen kurzzeitig erste Tränen. Stewart und Genes motivierten immer wieder, so weit gekommen zu sein und jetzt abzubrechen, wäre purer Wahnsinn gewesen. So kämpften wir uns trotz der Strapazen weiter voran und es wurde langsam heller. Gegen 06 Uhr hatten wir das erste Etappenziel erreicht – Gilmans Point. Stewart und Genes beglückwünschten uns dazu und zur Belohnung gab es eine Umarmung und eine Pause um die aufgehende Sonne zu bewundern.
Nun trennten uns nur noch 2km und 214 Höhenmeter vom eigentlichen Gipfel. Voller neuer Kraft machten wir uns auf den Weg. Es ging weiter über Geröll, über und durch Schnee und Eis. Das nächste Ziel war recht schnell erreicht – Stella Point (noch 1,5km und 139 Höhenmeter bis Gipfel) und ab hier wurde es ein Kampf!
Wie aus dem Nichts war unsere gesamte Kraft und Energie mit einem Mal verschwunden. Jeder Atemzug brannte in der Lunge und jeder einzelne Schritt wurde zur Qual. Ab jetzt kämpfte sich jeder von uns alleine weiter – unsere Guides waren mit Leichtigkeit weiter unterwegs. Gefühlt alle 10m mussten wir Verschnaufpausen einlegen und unsere Schritte waren inzwischen nur noch eine halbe Schuhlänge groß. Gestützt auf die Wanderstöcke, den Blick nur noch auf die Schuhspitze gerichtet kämpften wir mit uns selbst, der Luft und dem Eis unter unseren Schuhen. Stewart und Genes warfen konstant prüfende Blicke auf uns und unsere Schritte – die Notfall-Sauerstoffflasche immer griffbereit. Andreas meinte angestrengt zu Stewart: „Kein Sauerstoff. Ich schaffe es so bis zum Gipfel und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“.
Seit unserem Aufbruch von Gilmans Point in 2km Entfernung waren 2 Stunden vergangen, als wir mit letzter Kraft den Gipfel erreichten und das Gipfelschild um fast genau 08Uhr berührten. Nun brachen alle Dämme. Die Anspannung, die zuvor förmlich greifbar gewesen war, fiel schlagartig von uns ab. Gefühle und Emotionen explodierten förmlich, als wir unseren Guides und uns gegenseitig weinend in die Arme fielen. Es waren Freudentränen, die wir vergossen – dieser magische Moment war und ist einfach unbeschreiblich und wird immer in unseren Erinnerungen bleiben.
Der Aufenthalt am Gipfel war nur von kurzer Dauer – nach 10min machten wir uns bereits wieder an den Abstieg und dieser sollte keineswegs einfacher werden. Zunächst ging es sehr steil die 6km zur Kibo Hütte zurück. Wo wir zunächst in der Nacht einen Zick-Zack-Kurs eingeschlagen hatten, wählten wir nun einen direkteren Weg. Auf dem losen Geröll schlitterten und rutschten wir eher der Hütte entgegen. Selbst Genes hatte stellenweise sichtliche Probleme und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Andreas auf den Hintern setzte und Mel so ins Rutschen kam, dass sie sich kaum abfangen konnte. Genes war lauthals um unsere Gesundheit durch Absturz besorgt, während Stewart das Ganze relaxter sah und aus dem Lachen nicht heraus kam. Ca. einen Kilometer vor der Hütte kamen uns 2 unserer Träger entgegen, brachten uns Allen Mangosaft und gemeinsam kehrten wir unter Beifall und vielen Glückwünschen in der Kibo Hütte ein. Hier gab es erstmals seit dem Vortag etwas zu essen und nach einer Stunde machten wir uns an den weiteren, 9km langen, Abstieg zur Horombo Hütte.
Dort angekommen konnten wir uns erstmals wieder etwas „frisch“ machen. Nach dem Abendessen – Tuma hatte inzwischen von aufsteigenden Wandergruppen wieder etwas Instantkaffee „organisiert“ (vielleicht tauschte er gegen die verschwundene Erdnussbutter) – fielen wir todmüde, erschöpft, aber zufrieden ins Bett.
Tag 5 – Zurück zum Startpunkt – Die Dusche ruft
Am nächsten Tag ging es nach dem obligatorischen Porridge-Frühstück an die 2-etappige, letzte Abstiegsroute. Mit Muskelkater in den Oberschenkeln ein wahrer Genuss! Zunächst ging es für uns an die 11km zur Mandara Hütte. Auf diesem Teilstück verbrannten wir uns schön die Gesichter und Nasen aufgrund der Höhensonne. Nach kurzer Pause und unserer letzten Bergmahlzeit ging es direkt und ohne weitere Pause die letzten 8km zum Marangu Gate, welches wir um 15:30 erreichten. Hier wurden uns Zertifikate für den erfolgreichen Auf- und Abstieg überreicht und wir vollzogen die obligatorische „Trinkgeld-Zeremonie“. Ja, so eine Bergbesteigung nagt hart am Geldbeutel. Danach brachte man uns zurück zum Büro der Kessy Brothers, wo wir mit Kilimandscharo-Kaffee und Bier empfangen wurden. Während wir schwatzten und unser Bier anhimmelten, wurde Andreas klar, dass er noch etwas auf die erlösende Dusche warten musste (die erste Dusche seit 5 Tagen), denn aufgrund einer kleinen Änderung, hatte Mel bereits andere Pläne für uns.
Das komplette Team
Ein riesen Dank an das gesamte Team, ohne welches wir niemals so weit gekommen wären (v.l.n.r.): Malewo – Koch, Emanuel – Porter, Benson – Porter, John – Porter, Christopher – Porter, Stewart – Head Guide, Peter – Porter, Genes – Assistant Guide, Simon – Porter, Tumain (Tuma) – Waiter
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